Am 24. Februar 2025 durften sich die SchülerInnen der BHAK Schwaz auf einen spannenden Nachmittag mit Herrn Charly Kleissner freuen. Dr. Kleissner berichtete von einigen seiner zahlreichen Projekte im Bereich Social Impact Investing und gab außerdem viele Tipps, wie junge Leute nachhaltig leben können. Dabei wurden von Seiten der SchülerInnen auch einige Fragen zu seiner Person gestellt, die er offen beantwortete.
Doch wer ist eigentlich Charly Kleissner? In den 1980er und 1990er Jahren war der gebürtige Schwazer einer der wichtigsten Software-Entwickler im Silicon Valley, also eigentlich einer der wichtigsten auf der ganzen Welt. Auch weil er unter anderem mit Apple-Genie Steve Jobs das Betriebssystem OS X geschaffen hat, auf dessen Basis auch heute noch jeder iPad, jedes iPhone und jeder Mac laufen. Auch Google hat sich dieser Software bedient, um daraus Android zu entwickeln.
Er war auch Co-Founder und Chief Technical Officer CTO des Unternehmens ARIBA. Dr. Kleissner entwickelte eine intelligente cloudbasierte Verwaltungssoftware für Einkauf und Beschaffung. Durch die Optimierung des Procure-to-Pay (P2P)-Prozesses können Unternehmen bis heute ihre Effizienz steigern und ihre Kosten kontrollieren. Bei Dr. Kleissners Ausstieg hatte ARIBA einen Börsenwert von ca. sechs Milliarden Dollar. Übrigens wurde ARIBA einige Jahre später von SAP zum Preis von 4,3 Milliarden Dollar übernommen.

Charly und seine hawaiianische Frau Lisa waren zu diesem Zeitpunkt längst Multimillionäre. Sie befanden, dass sie genug Geld für sich und ihre beiden Kinder hätten, und zogen einen Consultant bei – um die Idee einer gemeinnützigen Foundation, die in Social Business investiert, aber auch Gewinne macht, zu realisieren. Besagter Consultant versicherte den Kleissners aber, dass es unmöglich sei, Gutes zu tun und dabei gleichzeitig auch Geld zu verdienen. „Meine Frau und ich haben den Mann gefeuert und jemanden engagiert, der sehr wohl daran glaubte, dass beides möglich ist“, sagt Kleissner. Also starteten die beiden in ihr zweites Leben: Von den vielen Millionen Dollar, die die Kleissners aus Patenten und aus Aktienverkäufen lukriert hatten, steckten sie 10 Millionen Dollar in die familieneigene KL Felicitas Foundation und später in zwei weitere Organisationen für Social Impact Investments (u.a. TONIIC). „Die restlichen Millionen waren für uns genug, um wirtschaftlich ein sorgenfreies Leben zu führen.“ Heute sind Charly und Lisa Kleissner hauptberuflich Philanthropen. 2014 wurde Ihnen der Grand Prix von BNP Paribas für den „Wealth Management Prize for Individual Philanthropy“ verliehen.
In Tirol ist Dr. Charly Kleissner, auch sehr aktiv. Seit dem Jahr 2021 gründete er gemeinsam mit SetUp den Impact Hub Tirol, den Pioneer-Impact bzw. die Impact Academy. Geplant ist auch die Gründung der Bank ALIA, die erste Nachhaltigkeitsbank in Österreich.
Herzlich bedanken möchten wir uns, dass Dr. Kleissner regelmäßig die BHAK und BHAS Schwaz besucht, um uns über die neuesten Entwicklungen im Bereich des Social Impact Investing zu berichten.
Prof. OStR MMag. Dr. Harald Schmid